Grabesruh 2023

Der zweite Satz unserer Satzung geht so:

Die Vereinigung lässt sich .. inspirieren von Leben und Persönlichkeit wie der Beginen Mechthild von Magdeburg und Marguerite Porete sowie vom Beispiel der frühchristlichen Hauskirchen.

Satzung Beginen Heute e.V.

Wir können in leeren Zeiten aus der Geschichte der Beginen und ihrer vielfältigen Kultur schöpfen. Eine Gruppe unter Leitung des Dachverbandes macht sich in diesen Tagen auf den Weg nach Flandern auf den Spuren der Ursprünge der Beginen und auch aus unserem Hof wird eine Frau dabei sein.

Am Tag der Grabesruhe ist die Leere zu spüren. Abwesenheit des einen Menschen, auf den sich alle Jünger und Jüngerinnen gerne verlassen haben.

Grabesruh“ ist ein Zustand, in dem nichts geschieht und niemand etwas unternimmt.

Es lässt sich nicht beschleunigt oder anstoßen. Vielleicht können wir die alten Schriften studieren oder/und erinnern. In diesem Jahr soll ein Buch von Marguerite Porete erscheinen. So lange müssen wir warten. Oder weitersuchen. Auch wir auf dem Beginenhof müssen immer wieder innehalten und schauen, wo wir gelandet sind. Grade in diesem Jahr, in dem wir unser 10jähriges Bestehen feiern werden, ist das wichtig. Damit wir uns nicht verlaufen. Und damit wir das Große, das einmal begonnen wurde, nicht verschludern.

Wir feiern den 31. Oktober

Noch sind Kinder auf dem Hof, also gibt es einen Feuerkorb und Halloweenflair. Aber unter uns gärt bereits die Idee, dem Reformations- und Vorabend-von-Allerheiligen-Tag (All Hallows Eve) ein eigenes Gepräge zu geben.

Dieses Bild wurde mit der datenfressenden App Canvas erstellt. Sie zeigt die schönen Herbstblätter eines Baumes als Fotos. Rechts daneben zwei unterschiedliche Frauen als Grafik. Sie haben einander untergehakt und wenden sich dem Betrachter / der Betrachterin zu. Die Aufschrift links besteht aus 2 Schrifttypen:

  • klein ist das Wort „semper“ zu sehen. Das ist lateinisch und bedeutet immer oder ewig.
  • in einer Schreibschrifttype ist größer das Wort „reformanda“ zu lesen. Das ist ebenfalls lateinisch und bedeutet, dass etwas immer in einem Zustand ist, der eine Reform erfordert. Das heißt: Es ist immer nötig, den eigenen Status zu überprüfen.

Die evangelische Kirche feiert den Vorabend von Allerheiligen, weil Luther an diesem (oder einem anderen Tag, ist ja auch egal) seine Thesen zur Reformierung der Kirche veröffentlicht hatte.

Die katholische Kirche feiert den Vorabend des Allerheiligentages, an dem der Toten und der Gemeinschaft aller Heiligen, die den Tod im Glauben an Jesus Christus überwunden haben, gedacht wird. In Irland entstand ein wunderbares Lichterfest daraus. Man zelebrierte die Angst vor dem Tod. Man zelebrierte mehr noch die Freude an der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

Auch wir auf dem Beginenhof sind in einem Zustand ständiger Selbstüberprüfung und Veränderung. Das ist anstrengend, aber notwendig, wenn wir nicht den Tod der Verhärtung sterben wollen. Damit meine ich, dass wir als Gemeinschaft immer in der Gefahr sind, die Gemeinschaft höher zu schätzen als das Leben in ihr, so dass alle Mitfrauen sich anpassen müssten, statt dass wir eine Gemeinschaft beseelter Individuen sind.

Heute feiern wir das Feuer, das Licht in der Dunkelheit, die Gemeinschaft am Feuer mit allen, die es wollen und denen es gut tut.

Dorothee Janssen

Gestrickte Puppen in einer Hand

Einige Frauen auf unserem Hof haben das Stricken kleiner Puppen entdeckt. Die können in den Kinderkathedralen gut Kindern angeboten werden, weil sie klein und griffig sind. Die Farben sind von unserer „Handarbeits“-Begine sorgfältig ausgewählt.

In unserer Stadtbücherei gibt es eine erstaunliche Auswahl an Handarbeitsbüchern. Das Stricken und Häkeln als altbacken zu bezeichnet, ist eine Haltung von gestern. Wir lernen neu, dass das Reparieren (auch das Reparieren von Kleidung) eine Fertigkeit von Morgen ist. In unserer Nähe gibt es ein Repair-Café, das auch Smartphones wieder ans Laufen kriegt.

In der Kinderkathedrale in St. Augustinus-und-Monika wird es einen Korb mit diesen gestrickten Puppen geben, aus denen ein Kind wählen kann, um mit dieser Puppe in der Hand die manchmal recht schwierigen Ansprüche, die die Kirche an sie stellt, bewältigen. Sie sitzen in der Seitenkapelle auf einem Kissen oder auf dem Teppich beieinander und erfahren, dass sie miteinander das Schwere bewältigen können. Das Schwere kommt in aufregenden Geschichten und in den Dingen, die Kinder tun können:

  • Werden die anderen lachen, wenn ich beim Tanzen stolper?
  • Soll ich meinen Namen nennen?
  • Kann ich „nein“ sagen?

Irgendwann kommt der Tag, an dem das Kuscheltier oder die Lieblingspuppe nicht mehr mitgenommen werden muss. Wir wünschen, dass Kinder selbstbewusst aufwachsen und im Leben Schutzräume finden, in denen sie wirklich geschützt werden. Unser Beitrag dazu sind diese Püppchen, die bei uns mit Liebe gestrickt werden. Sie sind klein, gut greifbar und bunt. Wir freuen uns, dass sie den Kindern gefallen.

Wenn Du unsere Aktion unterstützen möchtest, freuen wir uns über eine Spende, mit der wir mehr Wolle für mehr Puppen kaufen können.

Der Erlöser – unerwartet

Das Weihnachtsfest, an dem wir gerade 2020 Maß nehmen, ist

die Geschichte

  • von der Verkündigung
  • von der Begegnung der beiden schwangeren Frauen Maria und Elisabeth
  • der Herbergssuche
  • der Gäste im Stall
  • vom Kindermord
  • von der Flucht.

Ein Beispiel aus der Liste:

Die Weisen aus dem Morgenland sind auf der Suche nach dem neugeborenen König und suchen ihn natürlich im Palast. Sie sind schon in der richtigen Richtung unterwegs. Aber die Schriftgelehrten finden heraus, dass sie ihn in Bethlehem suchen müssen.

Die Bilder der Weihnachtsgeschichte sind im Ursprung dicht und ein Wunder an Ideen.

In diesem Jahr werden wir Weihnachten noch seltener in der Kirche feiern, aber auch nicht mit dem rauschenden Familienfest, das in unsere Kultur als Bild für Weihnachten eingeprägt ist. Wir werden mit 2 Haushalten Weihnachten feiern und alle Wege und Ideen nutzen, die uns sinnvoll erscheinen, die Weihnachtsbotschaft zu verkünden:

Es gibt Geschenke

Mechthild

Was wir am 1. Advent gemacht haben

Heute ist Gaudete. Dieser Sonntag heißt:

Freut euch!

Gaudete

Wir erinnern uns an den 1. Advent, an dem wir in der Kirche über die beginnende Adventszeit gesprochen haben und fanden: weniger ist besser.

Wir senden uns jeden Tag einen Adventsimpuls. Jede von uns ist an einem Tag dran und sendet ein Bild, ein Lied, einen Gedanken per Rundmail oder in die Threema-Gruppe. Einmal gab es einen Text im Briefkasten.

Heute treffen wir uns wieder in der Kirche. Mit Abstand und ganz kurz. Wir schauen auf unsere Adventszeit. Können wir zufrieden sein? Und wir erzählen einander, was läuft und was nicht. So geben wir einander Halt und Schwung.

Gestern hatten einige von uns dezentral Plätzchen gebacken. Davon haben heute alles was 🙂

Die AG Verzicht der A4F

Eine Veröffentlichung in unserem Sinn hat die Arbeitsgemeinschaft Verzicht der Architekt*inn*en für die Zukunft Architects 4 Future auf ihre Website gesetzt. Da sie nicht barrierefrei zu lesen ist, stellen wir sie hier als PDF zum Download zur Verfügung. Unser Dank gebührt Sabine Sühlo, die uns das ermöglicht.

Sehr geehrte Herren und Damen!

Wenn Sie den ersten Abschnitt unfallfrei lesen konnten, sind Sie in mehreren Welten Zuhause, wissen zumindest von verschiedenen Sprachen und Ausdrucksweisen, kennen Abkürzungen und Themensetzungen. Es ist die Fülle, mit der wir zu tun haben, die Vielfalt. Wenn wir von Verzicht lesen, klingt das nach Abbau und Armut. Die Arbeitsgemeinschaft Verzicht hat in ihrem Papier einen eigenen Ausdruck für eine Lebenshaltung formuliert, die am Menschen Maß nimmt, nicht am Budget und nicht am Mainstream.

Wir müssen Bedingen schaffen, unter denen wir verzichten können.

AG Verzicht, A4F

Wie das gehen kann, wird grob skizziert. Wie wir das umsetzen, wird zu diskutieren sein. Das Papier ist nah an den Fragen, die auch wir und die Interessentinnen haben, die sich in der Zeit der Pandemie bei uns melden, weil sie hier leben wollen. Der erste Block ist immer die Versorgung im Alter. Viele Wohnprojekt lösen diese Forderung ein. Archichtektinnen können bei der Planung eines Wohnprojekt darauf einwirken, dass menschenwürdiges Leben möglich ist. Manche Entscheidung wird für Ottilie Normalverbraucherin schwer nachvollziehbar sein (wer kennt sich schon mit Baustoffen aus?).

Wir danken den Archiktektinnen, die sich für unsere Zukunft engagieren, sehr herzlich.

Links

https://naturbauweise.de/

https://www.architects4future.de/

Morgenandacht mit uns

Nicole Richter war so freundlich, Tomke Gerdes zu interviewen. So erfahren Sie Einiges über unser Leben auf dem Hof und unser Christsein. Wir sind der einzige moderne Beginenhof mit einer Kirche (die wir uns nicht mehr leisten können, weshalb wir sie aufgeben müssen). Nicole Richter erinnert an Marguerite Porète, die kaum noch bekannt ist. Sie war eine Begine, eine gläubige Frau, die ihren Erfahrungen und Gotteserfahrungen traute – was wiederum der Kirche nicht passte, weswegen man sie auf dem Scheiterhaufen verbrannte. Wir sind heute nicht mehr in der Gefahr, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Das Leben auf dem Beginenhof ist ein Leben mit Frauen-Solidarität, mit der gemeinsamen Suche nach dem richtigen, guten Leben, keine halben Sachen, deshalb auch nicht immer einfach, aber immer voll Liebe.

Marguerite Porète und die Beginen heute – Eine Morgenandacht von Nicole Richter im WDR.

Das Manuskript

Kirche in WDR 2 | 26.09.2020 | 05:55 Uhr

Marguerite Porète und die Beginen heute

Autorin: Die Flammen lodern hoch – Menschen drängen sich dicht an dicht. Sie alle wollen dabei sein. Es ist Sommer1310. Heute soll Marguerite Porète auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Ihr Buch „Spiegel der einfachen Seelen“ hat viele verärgert, weil sie der kirchlichen Moral eine neue, mystische Freiheitslehre entgegensetzt. Marguerite Porète gehört zu den Beginen. Einer Bewegung von Frauen, die sich im 13. Jahrhundert für ein selbstbestimmteres Leben einsetzen. Denn: Damals konnten Frauen sich nur zwischen Ehe und Kloster entscheiden. Auch wenn Frauen heute mehr Wahlmöglichkeiten haben, gibt es sie trotzdem noch, die Beginen. Dr. Tomke Gerdes, 43 Jahre alt, zwei Kinder, lebt im Beginenhof in Bochum.

O-Ton: Es ist im Prinzip eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft hier auf unserem Hof. Wir helfen uns gegenseitig im Alltag z.B. bei Kinderbetreuung oder Einkäufen, sind füreinander da, nehmen Anteil am Leben der Anderen, allerdings ohne Familienersatz zu sein.

Autorin: Es ist eine besondere Atmosphäre, eine Oase mitten im Ruhrgebiet. Unweit von Bochum am Rand eines Landschaftsschutzgebietes stehen sechs Doppelhäuser und drei Einfamilienhäuser;

O-Ton: Unsere Kirche ist unser Mittelpunkt auf dem Hof, weil wir alle christlichen Glaubens sind. Wir kämpfen allerdings um die Finanzierung.

Autorin: Zwei Mal in der Woche feiern sie in ihrer Kirche ein Nachtgebet, meditieren, schweigen, singen zusammen – wenn nicht gerade Corona ist. Für ihr eigenes spirituelles Leben, aber auch als Einladung für Menschen aus dem Stadtteil.

O-Ton: Was uns grundsätzlich beschäftigt, ist die Frage: Was macht Begine sein aus heute? Wie wollen wir in unserer Gemeinschaft leben? Was kriegen wir neben der Kinderbetreuung in unserer Gemeinschaft gestemmt? Wie finanzieren wir die Gemeinschaftsflächen? Das sind so Themen, die in unseren Hofrunden immer wieder aufkommen und die auch wichtig sind.

Autorin: Die kleinste Wohnung kostet kalt ca. 550 € plus Nebenkosten. Dazu kommen noch Umlagen für Gemeinschaftsräume, eine Unterkunft für Übernachtungsgäste und die kleine Kirche. Für viele Frauen, die alleinstehend sind, ist das viel Geld. Für das sie aber auch viel bekommen: tolle Wohnungen in unterschiedlichen Größen in einer dorfähnlichen Atmosphäre. Dr. Tomke Gerdes bringt die Besonderheit des Wohnprojektes so auf den Punkt:

O-Ton: Kurz gesagt, es ist eine weltoffene, ökumenische Frauengemeinschaft, die vor allen Dingen Solidarität untereinander lebt. Und wir haben eine mittelalterliche Tradition, das heißt, die historischen Wurzeln geben auch Kraft für das, was wir gemeinsam anpacken möchten.

Autorin: Im Dachverband der Beginen sind sie europaweit vernetzt. So lebt der Geist einer Elisabeth von Thüringen, Mechthild von Magdeburg und Marguerite Porète bis heute weiter. Auch wenn sich die Zeiten Gott sei Dank geändert haben, teilen die modernen Beginen ihr altes Ziel: Ein selbstbestimmtes, freies Leben in einer solidarischen Gemeinschaft von Frauen.

Weitere Informationen:

www.beginenhof-bochum.de (zuletzt abgerufen am:14.08.2020)

https://www.neue-wohnformen.de(zuletzt abgerufen am:14.08.2020)

www.historisches-lexikon-bayerns.de (zuletzt abgerufen am:14.08.2020)

https://www.heiligenlexikon.de/Orden/Beginen.htm (zuletzt abgerufen am:14.08.2020)

https://www.dachverband-der-beginen.de (zuletzt abgerufen am:14.08.2020)

Quellenangaben:
Pierre Stutz „Geborgen und frei – Mystik als Lebensstil“

https://pierrestutz.ch/geborgen-und-frei-4/ (zuletzt abgerufen am:14.08.2020)

https://www.randomhouse.de/Buch/Geborgen-und-frei/Pierre-Stutz/Koesel/e541932.rhd (zuletzt abgerufen am:14.08.2020)

Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

Beim Aufräumen fanden wir diese Warnung

Sie kennen das: Erst schiebt eine das Aufräumen (Staubwischen, Briefschreiben, … ) vor sich her, dann kann eine gar nicht aufhören. Wir waren heute immerhin zu dritt. Die Eine putzte das Klavier (auseinandernehmen, putzen, wieder zusammensetzen; nein, es sind keine Teile übrig geblieben), die Andere ordnete das Besteck („Kann das weg?“), die Letzte kramte in den Papieren und fand dabei dies:

Diese „Warnung“ entspringt der christlichen Lebensweise der ersten Generation der Beginen, die im Beginenhof „Sinte Elisaneth“ in Amandsberg (bei Gent) wohnten

Warnung

Wer in meine Räume kommen will,
soll keines Menschen Fehler erzählen:
Seid fröhlich; sprecht von Gott!
Verleumdung ist hier verboten!

Ich begreife niemanden in seinem Sein,
denn ich habe genug an meinem:
Es ist auch gegen unsere Last,
die Gott uns angepasst.

Wenn wir vor Liebe brennen,
sehen wir keine Mängel,
keines anderen Menschen Missetat,
vielmehr unsere eigene Last.

Lasst uns leben ohne Klagen,
wollen wir uns an Gott erfreuen.
Seid demütig bis auf den Grund,
und ehrlich mit dem Mund.

Lebt ihr gern in Einigkeit,
haltet eure Seele in Frieden!

Und solltet ihr in große Not geraten,
wenn ihr bei Menschen sein müsst,
und hört dort manchmal traurige Geschichten,
vertraut auf Gott, der euch retten kann:

Die den Willen Gottes wählt,
gewinnt alle Zeit und ist nie verlassen.

…………….

Diese „Warnung“ war als Lebensregel ein täglicher Brunnen der Inspiration für alle Beginen in diesem „Hof“, die darum wetteiferten, Gott und ihre Nächsten lieb zu haben und ihnen zu dienen.
Auch viele andere Bewohnerinnen (Nicht-Beginen) diese „Hofes“ ließen sich von dieser Lebensregel der Beginen inspirieren. In einigen Häusern im „St. Elisabeth-Hofes“ hat es bis heute einen festen Platz.

Im Original:

Dese „Waerschouwinge“ ist ontsproten aan de christelijke levenswijsheid van de eerste generatie begijnen, die woonden in het Begijnhof „Sinte-Elisabeth“ te Sint – Amandsberg (bij Gent)

WAERSCHOUWINGE

DIE wilt koómen in myn‘ Zaelen,
Mag niemands gebrek verhaelen:
Zyt vrolyk; en spreékt van God:
Agterklap is hier verbod.
Ik begryp niemand in t‘ zyne,
Want ik heb genoeg aen ‚t myne:
‚T is ook tegen onzen last:
God heéft dit alzoo gepast.
Waeren my met liefd‘ ontsteéken,
Wy zagen geene gebreéken,
Noch geen ander mans misdaed;
Maer alleen ons eygen kwaed.
Laet ons leéven zonder kleegen,
Willen wy aen God behaegen.
Zyt ootmoedig in den grond,
En gestigtig in den mond.
Houd u geêrn in eenigheden,
Zoo bewaert g’uw ziel in vrede:
En ‚t zal u zyn groote pyn,
Als gy moet by menschen zyn.
Hoort gy somtyds droeve maeren,
Peyst op God, die u kan spaeren:
Die den Wille Gods verkiest,
Wint altyd, en nooyt verliest,
……………………………………………………………………

Deze „Waerschouwinge“, als leefregel was een dagelijkse inspiratiebron voor alle begijnen in dit „Hof“, die zich ijverden om God en hun naasten lief te hebben en te dienen.
Ook vele andere bewoners (niet-begijnen) van dit „Hof“ inspireerden zich aan deze leefregel van de begijnen. In menig huis in het „Sinte-Elisabteh-begijnhof“ heeft het ook nú een vaste plaats.

Schön, oder?

Unserer leere Kirche

Das Sonnenlicht fällt strahlend durch die Fenster in den offenen Raum und lässt die Staubkörner in der Luft tanzen.

Ich sitze in einem Stuhlkreis, aber alle anderen Stühle sind leer. Sie stehen im Abstand von 2 m zueinander und bilden so einen sehr großen Kreis, der viel Raum zum Atmen lässt – aber auch eine vielleicht eher unerwünschte Distanz spüren lässt.

Während ich hier sitze und der Stille lausche, sehe ich am Boden die hereingewehten Samenwolken der Pappeln. Es ist sehr still und vielleicht sogar ein bisschen einsam.

Meine Augen schweifen von Stuhl zu Stuhl und plötzlich sehe ich die Frauen dort sitzen, wie wir in der letzten Hofrunde voneinander gehört und berichtet haben, wie wir gelacht haben und wie wir kurze Zeit später gebannt der Musik von Carina und Kati gelauscht haben. Ich erinnere, wie wir Gedanken ausgetauscht und uns von unseren Sorgen berichtet haben. Mindestens genauso präsent ist es mir, wie wir uns gegenseitig berichten konnten, wie gut es uns trotz allem hier geht. In mir entsteht ein warmes und wohliges Gefühl der Nähe. Die Melodien der Musik klingen mir in den Ohren und ich höre, wie draußen schon wieder Kinderlachen erklingt.

Ich sitze in einer leeren Kirche, die für mich doch so voller Leben ist. Im Moment ist unsere Kirche nicht nur Kirche, sondern ein lebendiger Raum der Begegnung in diesen merkwürdigen Zeiten.

Claudia

Masken auf dem Hof und ein ungelöstes Problem

Wir haben unsere eigene Masken-Designerin und sind gut ausgestattet.

Schnauze
Falte
Gummi
Bänder
groß
klein

Wir sind eine Wohltat für unsere Umgebung, halten Abstand und waschen uns die Hände. Aber ein Problem haben wir noch nicht gelöst: Was ist mit denen, die ohne Mimik nicht kommunizieren können? Als erste meldeten Gehörlose das Problem an. Bei genauerem Hinsehen fallen einem noch ältere Menschen, Fremdsprachler, Kinder und Menschen mit Einschränkungen im intellektuellen Bereich ein. Uns fehlt der persönliche Kontakt, die Berührung. Wir merken auch, dass unsere Kontakte umfangreich sind. Wir hören, sehen, fühlen, schmecken, riechen und bringen das alles in unsere soziale Kontaktpflege ein.

Es gibt Anleitungen für Masken mit Kunststofffenster. Eine davon habe ich getestet und bin zu dem Schluß gekommen, dass das keine Lösung ist.

no mask pride

Zwar ist das Mundbild zu sehen, aber leider ist die Mimik komplett verhunzt, weil es kein vertrautes Gesichtsbild gibt. Dann doch lieber Schnauze, meine Lieblingsform. Die riecht schon ein bisschen wie die Schmusedecke von Linus. Aber im Ernst: Wir suchen weiter nach einer menschenfreundlichen Lösung. Wenn Sie was wissen, kommentieren Sie bitte.


Ein paar Links:

https://www.quarks.de/gesellschaft/wissenschaft/was-man-ueber-schutzmasken-in-zeiten-von-corona-wissen-muss/

https://www.sputnik.de/podcasts/audio-1382950_zc-7be4dc25_zs-375e8a9c.html
Was Corona mit unserer Psychologie macht. Hier Folge 15: Maske.

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