Wir sind quasi Öttepötten

Wenn Sie wissen wollen, was das soll, sollten Sie das hier hören:

Ein Italienurlaub in Finnland. Dies ist ein Link zum Kinderkanal Kakadu.

Der Coronavirus hält uns Zuhause und wir hören viel Podcasts. Es gibt viele gute Angebote, man lernt viel, irgendwann ist der Kopf mehr als voll. Wir sind das Stressige ja gewohnt, aber jetzt? Das Gehirn will Futter. Wir sehen weniger Menschen, hören weniger Krach und schauen erstaunt zum Himmel hoch, wo neuerdings mehr zu sehen ist (nur keine Flugzeuge). Wir finden Bücher. Jetzt haben wir Zeit zum Lesen. Und ab heute gilt das auch für die Schüler und Schülerinnen, denn die haben Ferien. Kein Home-Schooling 😉 mehr. Auch für die Eltern eine Erleichterung.

Liegt es eigentlich am Coronavirus und seinen Auswirkungen, dass es nachts wieder kalt ist?

Masken oder nicht?

Wir können Ihnen da auch nicht weiterhelfen. Wir sind selber völlig überfordert. Was kann man tun? Wie gesagt: Wir sind quasi Öttepötten (Haben Sie das Hörspiel (s.o.) schon genießen können?). Wir sind, die wir sind. Anderen Beginenhöfen geht es nicht anders. Sie singen abends um 19 Uhr von ihren Balkonen, zünden Kerzen an und stellen sie in ihre Fenster. So Sachen eben.

Es passiert etwas. Vielleicht werden wir bald eine neue Nachbarin haben. Es macht Freude, sich über den Gartenzaun hinweg mit 2 Metern Abstand zu unterhalten. Wir haben bereits einige Tomatenpflänzchen für das Hochbeet. Wir probieren Videochats aus, da wir uns im Gemeinschaftsraum nicht treffen können zur Zeit. Dadrüber müssen wir diskutieren, denn es gibt Skype (pfui, kein Datenschutz) und Zoom (schlechte Presse) und Jitsi (kann nicht mehr als 5 Teilnehmer vertragen) und Big Blue Button (muss man sich für anmelden, nein, bitte, nicht noch ein Konto).

Sie merken wahrscheinlich schon, dass Ihnen das hier auch nicht weiterhilft. Öttepötten, sag ich nur.

Wenn Sie Tipps für schöne Hörspiele oder Podcasts haben, schreiben Sie die ruhig in einen Kommentar.


In Zeiten des Coronvirus

Wir haben Glück mit dem Wetter. In den ersten Tagen, in denen sich die Pandemie in Deutschland langsam in ihrer ganzen Größe zeigt, ist wunderbares Wetter. Der Bauer düngt. Nicht so schön. Die Sonne scheint. Sehr schön. Wir kriegen das mit dem Abstand sehr gut hin. Unser jährliches Treffen der Vereinsfrauen des Beginen Heute e.V. muss verschoben werden. Wir haben Mail und Threema. Auf Threema sprechen wir kurze Nachrichten, in denen jede Hofbewohnerin ihre Situation schildert. Das ist für manche Frauen Neuland. Aber es macht Spaß und funktioniert fürs Erste.

Dosentelefon

Wir sind erfinderisch. In diesen frühlingshaften Märztagen überwiegen Lebensfreude und Zuversicht. Das hatten wir uns sowieso für die Fastenzeit vorgenommen: mehr Zuversicht, weniger Pessimismus. Die Latte liegt hoch. Wir alle haben beruflich oder im persönlichen Umfeld mit den Schattenseiten der Pandemie zu tun. Warum nicht vertrauen? Wir üben. Noch gelingt es uns.

Heute sind die ersten Pflanzen neu in die Gärten gesetzt worden. Unkraut .. ach, nein, eher das Überflüssige haben wir entfernt. Ansonsten wächst hier alles, wie es will. Auch wir. Kommen Sie ruhig und schauen Sie es sich an. Aber halten Sie bitte 3 m Abstand, zu Ihrem und unserem Schutz. Mit etwas Glück finden Sie die Kirche geöffnet und können ein Lied singen, eine Kerze anzünden, ein Gebet sprechen. Wie Sie wollen. Sie sind herzlich willkommen.

Den historischen Beginen auf der Spur!

!! fällt aus wegen Kontaktverbot wegen Coronavirus !!

Wer möchte mitkommen?

Seit vielen Jahren gibt es bei „Beginens“ eine Reise, die man nicht im Reisebüro buchen kann! Brita, die sich seit vielen Jahren für die historische Beginenbewegung verschrieben hat, möchte uns dieses Erbe lebendig machen. Um das zu erreichen, fahren wir jedes Jahr in einen anderen Teil Deutschlands oder in nahe Nachbarländer. Dort besichtigen wir alte Beginenhöfe und schauen, was davon heute noch lebendig ist. Es macht Mut zu sehen, was Frauen im Mittelalter schon bewirkt haben! Brita macht immer eine Vorreise, fragt vor Ort nach und geht auch in die Stadtarchive, falls es vor Ort noch keine Forschung zum Thema gibt. 

So ergibt sich jedes Jahr eine abwechslungsreiche Studienreise! 

In diesem Jahr geht es nach Hessen. Die Reise geht von 20.-25. Mai 2020. Stationen dieser Reise werden sein: Fritzlar, Melsungen, Bad Soden-Allendorf, Marbach, Limburg, Friedberg, Gelnhausen, Fulda. 

Wir reisen ab Essen mit einem Reisebus, der uns die ganze Zeit transportieren wird. Die Abreise aus Fulda muss selbst organisiert werden. Auch wenn sich die Liste erst mal anstrengend anhört, lohnt sich eine Teilnahme aus mehreren Gründen: Es ist beeindruckend, wenn man wahrhaftig vor einem jahrhundertealten Gebäude steht, in dem Beginen mit caritativer Arbeit begonnen haben und dort auch heute noch Menschen in Not Hilfe finden können. Und jedes Jahr lernt man auf der Fahrt neue, interessante Frauen kennen und freut sich auf die, die man im letzten Jahr kennengelernt hat. Die meisten von den mitreisenden Frauen wohnen in einem der vielen Beginenhöfe in Deutschland, sind Einzelbeginen, fühlen sich der Beginenbewegung verbunden oder sind einfach nur neugierig. 

Es sind noch einige Plätze im Bus und im Hotel frei. Welche Frau hat Lust auf abwechslungsreiche Tage? Weitere Informationen gibt Brita Lieb. Ihre Adressdaten und ein Programm der Reise senden wir per Email bei Interesse gerne zu!

Wir hören auf kein Kommando

Letztens hatten wir einen erbosten Kommentar auf unserem Anrufbeantworter. Die Dame wollte wohl bei uns einziehen, fand dann aber, dass wir doch wohl kein echter Beginenhof seien: Männer, nicht-Vereinsmitglieder, allerhand Ungereimtes. Zu dem Befund können wir nur nicken. Aber ein echter Beginenhof sind wir schon.

Möglicherweise müssen wir in diesen Kinofilm gehen, der mit dem Motto wirbt:

Alles hört auf kein Kommando!

Toy Story 4

Wir hatten schon beim Abschluss der Star Wars Trilogie ein Aha-Erlebnis, als es hieß:

Ich kenne den Weg nicht … Alles mir nach!

frei zitiert nach Star Wars 7

Das ist nur albern, wenn man auf Kommandos hört und Wege kennt. Aber wir sind so divers, dass wir nicht von dem einen wahren und richtigen Kommando sprechen können und nicht den einen, zielgerichteten Weg kennen. Wir sind eine Gemeinschaft, in der jeder Mensch geachtet wird. Das ist nicht leicht und darum auch nicht albern, aber es ist überraschend und horizonterweiternd.

  • Wir sprechen unsere Ideen und Gedanken aus.
  • Ich spreche meine Ideen und Gedanken nicht aus.
  • Wir treffen uns zur Hofrunde.
  • Ich komme nicht zur Hofrunde.
  • Wir unternehmen was.
  • Ich bin nicht dabei.
  • Ich komme erschöpft von der Arbeit.
  • Wir haben Zeit füreinander.

Werden Sie schlau daraus?

Es erinnert an die Verfassung von Uzupis. Eine erheiternde Lektüre, die nachdenklich macht. Vielleicht machen wir mal einen „Betriebsausflug“ dahin.

Dorothee Janssen

Das Jahr der Veränderung

Das chinesische Jahr der Ratte ist auch das Jahr der Veränderung. Wir haben davon gelesen. Und wir wissen auch so, dass es in diesem Jahr einschneidende Veränderungen geben wird – für einzelne Mitfrauen, aber auch für uns als Beginengemeinschaft. Das wird nicht geräuschlos gehen.

Starry Night (interactive animation) from Petros Vrellis on Vimeo.

In diesem Video wird die Funktionalität einer App vorgestellt, die durch Interaktion ein Bild von van Gogh in Bewegung bringt. Natürlich ändert sich das Bild nicht. Aber wir können mit der Idee dieser App und mit unserer Phantasie spielen. Es gibt Bewegung und Musik.

So spielerisch sind Veränderungen selten. Wir denken an

  • eine Operation
  • einen Stellenwechsel
  • einen Umzug
  • eine Trennung
  • eine Anschaffung
  • eine Investition
  • eine Kündigung

und die guten Vorsätze für dieses Jahr.

An diesem Sonntag endet die Weihnachtszeit in der katholischen Kirche mit der Begegnung zweiter alter Menschen und dem Jesuskind mit seinen Eltern im Tempel. Wer im Lukasevangelium liest wird finden, dass zwei Menschen geduldig im Tempel auf den Erlöser gewartet haben. Auch das Warten ist eine Kunst. Manche Veränderung kann nur mit Geduld vollzogen werden. Und an vielen Veränderungen haben wir wenig Anteil. Manche Veränderungen können wir nur erleiden oder begrüßen. Und alles, was im Moment schmerzt, kann in wenigen Monaten die Ursache für einen neuen Aufbruch sein. Chancen erkennen wir mitunter nur im Nachhinein.

Wir sind mutig. Wir sind ja nicht allein.

Ihnen und allen, die mit Ihnen sind, wünschen wir wohltuende Veränderungen. Lassen Sie sich vom Schmerz nicht abhalten. Wenn Sie es als notwendig erkannt haben, sollten Sie den Schritt gehen. Wir wissen nicht, ob es glückt. Aber wir packen zu. Wir ergreifen die Chance.

Wir sind voll Hoffnung. Wir haben Grund dazu.

Ihre Beginenfrauen

https://chinesenewyear2020.org/chinese-zodiac/rat

http://bestekinderapps.de/starry-night-app-45554

https://www.katholisch.de/artikel/158-ein-licht-fur-die-heiden

Maria voll Sorge

Immer sonntags auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum zu unserem Mitbringfrühstück mache ich einen Halt in der Kirche auf dem Hof, um die Pflanzen, die dort überwintern, zu gießen. Dabei sehe ich die noch immer beleuchtete Herberge und den Stall, die seit der Adventszeit in der Kirche aufgebaut sind, die Herberge voll besetzt, im Stall anfangs einige Hirten, Maria und Josef seit Weihnachten, das Christkind seit dem Weihnachtsgottesdienst dazu. Heute fehlt Maria!

Wir hörten doch am Freitag im Nachtgebet eine Weihnachtserzählung aus dem Elsass, da stellte ein kleiner Junge die Krippenfiguren jeden Tag neu auf. An einem Tag fehlte Maria. Der kleine Junge fand des Rätsels Lösung: Maria hat sich in der Welt umgeschaut, um zu sehen, was den kleinen Jesus erwartet, wenn er mal größer ist.

Das hat unsere Krippenfigur Maria wohl auch getan. Am Montag früh war sie wieder bei Josef und dem Jesuskind in unserer Kirchenkrippe.

Ob sie uns berichten wird, was sie erlebt hat auf ihrer Reise im Ruhrgebiet?

In der Weihnachtserzählung flehen und beten Tausend Millionen von Frauen zu Maria:

Du, unser Schutz und Schirm, rette unsere Kinder, rette unsere Welt.
Und sie antwortet: Geht, und ich gehe mit euch. Tut, und ich tue mit euch. Denn nur das was von der Frau kommt, führt in die Liebe zurück.

Ulrike Herrig


Über André Weckmann: https://www.mitwelt.org/andre-weckmann.html

Die Weihnachtsgeschichte ist in dem Büchlein „Hör der Wind bricht alte Reiser“ zu finden. Sie trägt den Titel „Auf den Strassen der Welt“. ISBN 978-3-938823-41-5

Die kfd des Bistums Essen hat 2020 als Jahresmotto: „Frauen, worauf warten wir?“

Mache dich auf und werde Licht

Unser ökumenischer Weihnachtsgottesdienst war wieder gut besucht. Vielleicht war es der letzte in dieser Kirche (dazu ein anderes Mal mehr), aber wir wollten Weihnachten feiern und taten das auch.

Mache dich auf und werde Licht,

denn dein Licht kommt.

Wir kommen zusammen und pflegen Gemeinschaft, wir singen und beten und hören einander zu. Wir freuen uns, Gäste zu bewirten. Und wir freuen uns, wenn aus Gästen FreundInnen werden. Wir sind dankbar für die vielen Fähigkeiten, die wir in unserer Gemeinschaft einbringen können – jede Einzelne. Zusammen sind wir eine Gemeinschaft, die stark ist, die Halt und Mut gibt.

Manchmal ist es schwer, etwas auf den Schultern zu tragen und das Ziel nicht zu sehen. Wir wissen ja nicht, wie alles wird. Wir geben, was wir können. Da kommt Weihnachten und wir erfahren, dass wir uns aufmachen und Licht werden, weil in diesem Jesus das Heil der Welt gekommen ist. Wir sind nicht mehr für uns allein. Wir müssen nicht alles alleine tragen. Und: Es ist ein Baby, das als Retter der Welt gefeiert wird. Er wird heranwachsen und ein Mann werden und doch kein Soldat, kein Kämpfer, er wird die fleischgewordene Liebe sein, ein leicht auszublasendes Licht.

Weihnachten 2019

Wir wünschen allen, wirklich allen, eine frohe und gesegnete Weihnachtszeit!

Ihre Beginenhoffrauen

Gaudete ! 2019

Wir haben vor einer Woche unser Adventsfenster eröffnet. Die Idee dahinter: Die Spirale des Lebens, der Lebensweg, der zwar unübersichtlich ist, aber auf dem nichts schief gehen kann, weil wir in Gottes Hand sind – oder anders gesagt: Wir können vertrauen.

links ein Fenster mit einer Spirale aus Lichterkette, die an einem Punkt aufgehängt ist. In der Scheibe spiegelt sich das Haus gegenüber. Oben an der Wand sind Schindeln zu sehen. Die Mauer ist hell. Am Boden Gestrüpp.
Spirale. An einem Punkt aufgehängt.

Eine von uns hat eine Lichterkette mit bunter Wolle umstrickt. Zu zweit haben wir die Spirale an einem Punkt aufgehängt, so dass die Bögen nicht gleichmäßig verlaufen, sondern immer wieder zu dem einen Punkt zurück kehren. Man kann an dieser Spirale den Weg nur schlecht mit den Augen verfolgen. Die Farben verlaufen im Blick, die Lichtspirale hängt ungleichmäßig – wie im richtigen Leben.

In der Mitte ist ein wolliges Knäuel. Was wird wohl in unserer Mitte sein, wenn wir dort ankommen? Wir denken an eine Wolke. Da bleibt viel Spielraum für eigene Phantasie. Die Eine mag sich endlich hinlegen und ausruhen. Andere denken an eine Wolke und vermuten unsichtbare Engel, die den Lebensweg die ganze Zeit begleiten.

Links neben dem Adventsfenster oder rechts neben dem Eingang zur Kirche steht unser Weihnachtsbaum. Er ist schön bunt geschmückt und leuchtet im trüben Wetter.

Rechteckige Pflasterung, links ein dunkles Gebäude, rechts neben dem Gebäude ein kleiner Weihnachtsbaum, vielleicht 1,50 Meter hoch. Rechts die Häuser des Beginenhofes mt den spitzen Dächern. Hellblauer Himmel, Morgendämmerung.
tapferer, kleiner Weihnachtsbaum

Wir schmücken unsern Hof nicht allein für uns, sondern auch für alle unsere Besucher und Besucherinnen und für Sie, die unsere Website besuchen. Wir wollen Licht in die Welt bringen, denn wir haben selber Licht empfangen. Das wollen wir weitergeben.

Gaudete – Das ist der Name des 3. Adventssonntags. Wir hören im Evangelium, dass Johannes aus dem Gefängnis heraus Jesus fragen lässt, ob er der ist, auf den wir warten. Was dann geschieht, können Sie erahnen 😉

Gaudete ist lateinisch. Latein sprechen wir heute nicht mehr, aber es gibt ein paar Wörter, die wie Zauberworte überliefert werden. Gaudete heißt: Freut euch!

Pierrolo läuteten unseren Advent ein

Nikolaustag 2019 auf dem Beginenhof:

Mit Gitarre, Laute und Gesang spielte das Duo Pierrolo aus der Bretagne Folk und andere Weltmusik, darunter ein italienisches Arbeitskampflied: Bella Ciao.

Pierrolo Korn-Krejci: guitare, chant, bouzouki, lap steel guitar

Sylvia Krejci: chant, guitare

Beide beherrschen ihre Instrumente und den Gesang und harmonieren zugunsten der Musik wunderbar zusammen.

An zwei Stellen wurden sie von Rebekka verstärkt, die mit ihrer wunderbaren Stimme das Publikum verzückte.

Wir hoffen, dass sie im kommenden Jahr wieder bei uns sein werden, denn wir Hoffrauen und alle unsere Gäste waren beglückt, beschenkt (vor der Zeit) und konnten etwas von der Freundschaft und Gastlichkeit bretonischer Kultur spüren, die eine ansteckt und Lust auf mehr macht (mehr Veränderung, mehr Widerstände gegen Konsummismus und Ungerechtigkeit). Wir werden Sie auch darin auf dem Laufenden halten.

Panoramablick aus dem Publikum in den Vortragsraum

Übrigens gab es keinen Eintritt zu zahlen. Am Schluss wurde kollektiert. Wie es in der Kirche üblich ist 😉 Was angemessen ist, wenn man bedenkt, dass ein begeistertes Publikum gerne in die Tasche greift.

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