Die Stadt stellt Warnwesten, Müllsäcke, Greifhölzer und sogar schnittfeste Handschuhe zur Verfügung. Das kann man jedes Jahr wieder benutzen (außer den Müllsäcken natürlich). Die Müllsäcke werden an vorher festgelegten Stellen gesammelt und am Ende der Aktion abgeholt.
Aus meiner Sicht war weniger Müll als ich befürchtet hatte. Das mag daran liegen, dass es Frauen gibt, die Müll aufheben. So ist es. In dem Fragebogen der Stadt steht unter anderem die Frage, ob wir nach der Aktion aufmerksamer auf Müll sind. Ich glaube, das ist in unseren Beginen-Genen, dass uns was an unserer Umwelt liegt.
So sind wir anschließend noch weiter durch unseren Stadtteil getapert und konnten im Bereich der Starkstromtrasse eine weitere Müllsammelgruppe in der Ferne sehen. Die Strommasten werden von Unterholz freigehalten. Aber in den Büschen und in dem durch die Mähvorgänge aufgewühlten Boden, sammelt sich, was der Wind herumjongliert und der Mensch verschwinden lassen will.
Schön war auch, dass die Menschen, denen wir begegneten (zum Beispiel denen auf der Hunderunde), freundlich grüßten. Wir grüßen hier in Kornharpen sowieso, aber man merkte diesen Menschen an, das sie sich über uns und unsere Aktion freuten. Das ist doch schön.
Es war kalt und es gab Regenschauer. Wir sahen hinterher ordentlich vermockt aus, hatten aber Spaß und eine von uns ist auch noch bei der Abschlussveranstaltung am Rathaus gewesen.
Hat Spaß gemacht und wir machen es bei nächster Gelegenheit wieder.
Ab Januar 2023 ist das Interessentinnenfrühstück am letzten Sonntag eines Monats wieder möglich. Bitte melden Sie sich vorher auf einem der angebotenen Wege an. Wir freuen uns auf Sie!
Frauentag in Bochum – da war er also. Nachdem er schon einmal verschoben wurde, konnte er nun doch am 26.03.2022 in der Bochumer Innenstadt stattfinden. Ein paar kleine Einschränkungen, wie es in dieser Zeit ja leider noch nötig ist, aber ansonsten wie immer. Tisch und Bank und ein paar Kleinigkeiten waren schnell ins Auto gepackt und vor Ort aufgebaut. Das Wetter war dazu noch perfekt. Als hätte der Himmel gesagt: „Hey Frauen, ich finde den Frauentag in Bochum super! Ich schicke euch angenehm warme Sonnenstrahlen mit einer kleinen Frischen Brise!“ Mir, als „Neuling“ bei dieser Veranstaltung wurde gesagt, das wir auf keinen Fall die traditionellen künstlichen Schneeglöckchen vergessen dürften. Die würden immer bewundert werden. Und was soll ich sagen? Kaum war alles aufgebaut, kam auch prompt jemand vorbei und fragte, ob man sie gut einpflanzen könnte, da sie ihm gut gefielen. Aber nicht nur die Schneeglöckchen wurden interessiert beäugt, auch unser restlicher Stand mit frischen Blumen, Flyern, Postkarten und Wildblumensamen zog den ein oder anderen an unseren Stand. Von bekannten Gesichtern, über Menschen die schon mal was vom Beginenhof Bochum gehört hatten, bis hin zu völlig Neuinteressierten war alles dabei. Naja, vielleicht bleibt das Interesse ja und einer von den heute Interessierten kommt uns demnächst auf unserem Hof besuchen. Wir würden uns freuen. Bis dahin Verbleiben wir mit den Worten:
Judith vom Beginenhof Dortmund schreibt. Sie beteiligen sich an einer Aktion des Umweltamtes:
Und zwar sollen von möglichst vielen Menschen speziell gezüchtete open seeds Tomaten angepflanzt werden, die samenfest und klimaresistent sind. Alle dürfen sie pflanzen, einzige Bedingung ist nur, dass man sie nicht patentiert. Es geht nämlich um die Rettung des Saatgutes gegen die Patentierung durch Konzerne. Um so global die Ernährungssicherheit zu unterstützen. Jetzt haben wir 100 Samen. Die Frage ist, ob ihr auch gerne mitmachen würdet? Ich würde dann Samen bei euch vorbei bringen.
Wir finden das klasse. Und auch Sie können mitmachen.
Am 17. Oktober 2020 findet in Essen im Hotel Franz – Franz-Sales-Haus – eine Tagung statt zur Geschichte der historischen Beginen. Mit vier Referentinnen, die dazu intensiv geforscht haben, werden interessante Aspekte vorgestellt, die mit der heutigen Praxis in Beziehung gesetzt werden.
Die Referentinnen:
Dr. Magdalena Bless, CH Zürich „Historische Beginen in der Schweiz“
Paul Marchal, BE Hasselt „Beginen im europäischen Vergleich“
Dr. S. Ringler, DE Essen „Ein Beginenleben in Deutschland um 1400“
Begine Brita Lieb, DE Fulda „Historisches im Heute“ stellen diese Themenvielfalt einzeln vor. Die anschließende Podiumsdiskussion mit den Teilnehmer*innen klärt Fragen zur Geschichte der Beginen als erste autonome Frauenbewegung und berät über Realisierungen im Heute.
Als ich vor einigen Monaten auf den Beginenhof zog, war mir die Beginenbewegung bekannt, aber was das heute bedeutet, wusste ich nicht. Und ich weiß es immer noch nicht. Die ersten Beginen wählten eine Lebensform, die sich frei entwickelte, aber immerhin in einem christlich geprägten Weltbild stand. Darum entstanden die meisten Beginenhöfe in kirchlicher Nähe und wurden entweder von der Kirche und ihren Entscheidern gepflegt oder bekämpft.
Die Forschungslage ist nicht eindeutig, die Quellen ungesichtet, manche Wissenschaftlerinnen sind „am Ball“, aber es gibt auch allerhand Ungereimtes und viel wilde Bilder, was denn dieses Begine-sein sei. Berühmte Mystikerinnen sind aus dieser Bewegung hervorgegangen. Es macht Freude, den einzelnen Spuren nachzugehen. Wir treffen auf Newsletter und Vereine und Wohnprojekte und Bücher und engagierte Frauen. Einer der neueren Artikel ist auf einem Portal für Spiritualität im vergangen Jahr erschienen. Er gibt einen guten Überblick, aber er ist auch gefärbt durch eine die Kirche ablehnende Sicht und das Bewusstsein, sein Leben meistern zu können. In dem Artikel werden Mystikerinnen erwähnt, die aber dieser Weltsicht untergeordnet werden.
Unser Beginenhof gehört zum Dachverband der Beginen in Deutschland und hat eine Kirche auf seinem Gelände. Der Dachverband lebt Frauensolidarität, die Kirche ist Teil der katholischen Kirche und von der Pfarrei gepachtet. Wir sind hier von unserer Gründung her auf das Christentum in ökumenischer Weise ausgerichtet, leben aber in dieser Welt. Das heißt: Wir sind wir. Eine gute Idee würde schlecht, wenn sie die Menschen ignorieren würde, die an ihr beteiligt sind. Wir leben hier in diesem Beginenhof miteinander in sehr verschiedenen Lebensentwürfen und mit weit entfernt liegenden Lebenszielen in Respekt und Liebe. Das, so denken wir, ist unsere Schnittmenge, die sich auswirkt. Ich persönlich denke, dass ich meine Ziele nicht mit Gewalt, welcher Art auch immer, durchsetzen kann, erst recht dann nicht, wenn es um das Reich Gottes geht. Ich versuche, in der Spur von Jesus Christus zu gehen. Um mich herum leben Menschen, denen anderes wichtig ist, manchmal aber auch genau das.
Ein älterer Blogbeitrag eines Mannes bringt dieses Anliegen interessiert zum Ausdruck. Er beobachtet und bewertet nicht. Es wird deutlich, dass Vieles im Fluss ist. Wir leben ja auch. Ob es gut wird oder nicht, werden wir in 100 Jahren eventuell sagen können. Darum passen aktuelle Entwicklungen des Miteinander Arbeitens besser als die verschulte Weitergabe von Wissen. Wir wissen nicht, was richtig ist. Wir leben miteinander. Das ist was völlig anderes als die vermutete Besserwisserei von Frauen, die sich abseits der Welt bewegen. Mystik heißt für manche von uns, in die Tiefe zu gehen. Für andere wiederum heißt es gar nichts. Wir pflegen Nachbarschaft, wir lernen voneinander und miteinander. Und wir lassen keine Feier ausfallen. Die Idee, dass gemeinsam lebende Frauen sozial tätig sind, passt gut in das Frauenübergewicht in der Care-Arbeit. Wir stehen mit unserem Engagement nicht im Fokus der Öffentlichkeit. Das macht es manchmal schwer. Wir sind Täterinnen der Mystik. Das schreibe ich nur so als Schlagwort zur Verteidigung. Lieber ist uns allen hier, das Leben einfach zu leben. Wir lassen keine/n zurück, aber wir sind auch nicht die Retterinnen der Welt.
Irgendwie ist dieses neue Beginentum in erster Linie etwas Frauenbewegtes, ohne dass wir dies definieren würden.
Wir stecken zwar noch in der durch den Coronavirus nötigen Kontaktsperre, aber treffen wollen wir uns trotzdem. Im August wird doch alles vorbei sein? Oder?
Beginen für die Zukunft – Was tun wir für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit?
Die Fridays-for-Future-Aktivistin Frederike Oberheim wird uns in das Thema einführen. Wir werden wieder den gewohnten Marktplatz haben, tanzen, meditieren und ordentlich feiern. Diesmal gibt es einen Kleidungstausch nach dem Motto „aus alt mach neu“.
Mehr Informationen erhalten Sie in den Flyern, die Sie gerne ausdrucken und verteilen können.
Unter dem Dach eines Verbandes finden sich viele, wenn auch nicht alle, Beginenprojekte Deutschlands zusammen. Austausch, Förderung, Information und Spaß (Freude) bei unserem jährlichen Treffen.