Klimastreik mit Einschränkungen

Die jungen Menschen, die den Klimastreik aus der #fridaysforfuture Bewegung heraus organisieren, wissen es selber: Es brennt, aber nicht alle können aktiv löschen.

Freitags sind wir auf dem Springerplatz in Bochum dabei. Aber nicht alle. Manche müssen arbeiten oder können aus gesundheitlichen Gründen nicht. Wir sind über unsere Threema-Gruppe in Kontakt und werden wie beim letzten Streik berichten und uns von anderen berichten lassen.

Was können wir noch tun? Wir sind nicht blauäugig, aber wild entschlossen, denn wir haben drei Kinder vor Augen, die uns tagtäglich durch ihre bloße Anwesenheit mahnen, aktiv enkeltauglich zu leben. Trotzdem fahren die meisten von uns mit dem Auto. Es geht nicht anders, wenn wir nicht zur Schar der Wohnungslosen stoßen wollen. Eine fährt mit dem E-Bike zur Arbeit. Sie leiht sich ein Auto vom Hof, wenn es nicht anders geht. Eine Andere fährt ausschließlich mit Bus & Bahn, mit allen Widrigkeiten, aber auch als Teil einer Öffentlichkeit, die manchen Schreibtischtätern und -täterinnen abgeht.

Was können wir noch tun?

Im Viertel einkaufen,

regional konsumieren,

ausschlafen,

lernen, zuhören, fragen,

teilen (ach ja, wir haben einen Kellerraum, in den alles kommt, was geteilt werden kann, also nicht der Müll, sondern Dinge, die wir abgeben können),

wir bilden in unserem Wohnprojekt eine Gemeinschaft, die das Lernen und Veränderungen leichter machen, denn wir können einander unterstützen.

Lernen von den Schülern und Schülerinnen

In Bochum gibt es an der UNI öffentliche Vorlesungen, die von Fridays For Future organisiert werden. Schon beim letzten Klimastreik waren die Reden der jungen Menschen von den Ladeflächen der LKWs herab sehr lehrreich und sehr beeindruckend. Die haben im Unterricht zugehört und sich schlau gemacht. Ein fetter Dank geht auch an alle Lehrer und Lehrerinnen, die solches Lernen möglich machen. Wir lernen nämlich nicht für die nächste Klausur, sondern für das Leben.

Die belgische Taube

Da machen viele Station auf dem Beginenhof: Pilgergruppen, Prozessionen – und Brieftauben …

Was wuselt da zwischen meinen Füßen und Tisch- und Stuhlbeinen herum und findet zur offenen Terrassentür hinaus? Eine Taube!

Ich schließe die Tür und bin verwundert, dass die Taube sich vor die Glastür setzt und mit dem Schnabel auf Glas und Rahmen pickt, Einlass fordernd zu dem Raum, in dem sie wie in einem Zieltaubenschlag gelandet ist. Eine schöne , dunkle, schmale Taube mit zwei weißen Schmuckfeldern neben dem Schnabel, und beringt ist sie auch. Sie ist beharrlich da.

Blick aus einem Zimmer durch eine geschlossene Glastür auf eine Terasse. Vor der Tür steht eine Taube. Dahinter frische Büsche und eine helle Hauswand mit Fenstern.
c-by-sa-4.0 U. Herrig

Draußen ist es heiß. Ich stelle ihr Wasser und Körner hin.

Als meine Tochter zu Besuch kommt, gelingt es mir, die Taube im Grüngebüsch der Zitronengeranie einzufangen. Die Tochter liest die Zahlen auf den Ringen. Eine Telefonnummer in Belgien. Wir sprechen dort aufs Band. Aus dem Rückruf auf meinem Band entziffere ich „Wasser und Futter“ und „danke“ …

Der Taubenverein schlägt vor, die Taube in einem Karton einzufangen. Ein nahewohnender Taubenvater meldet sich auf Vermittlung. Die Taube lässt sich nicht einfangen, sitzt deutlich sichtbar auf dem nächsten Dachgipfel, jeden Morgen wieder, und macht sich durch Klopfen an der Terrassentür bemerkbar, stärkt sich an Wasser und Körnern.

Nach etwa 14 Tagen sehe ich sie nicht mehr bei meinem morgendlichen Blick über die Dächer. Sie war wohl zum Weiterflug bereit nach der Ausruhrunde auf dem Beginenhof. „Gutes Ankommen!“ schicke ich ihr nach!

Ulrike Herrig

Die kalte Jahreszeit naht

Wenn der Winter kommt, müssen die Pflanzen aus unseren Vorgärten in Sicherheit gebracht werden. Manches wird umgepflanzt und Überflüssiges auf den Kompost gebracht. Am Fuß der Kellertreppe findet Eine eine Kröte im Blätterhaufen. Aus eigener Kraft kommt sie die Treppe nicht mehr hoch. Wir haben anderswo Ecken für Igel und Insekten angelegt. Aber Treppen sind für manche Tiere eine Falle. Eine trägt die Kröte zu einer Wiese. Sie verschwindet zwischen Gräsern und Büschen und wir hoffen, dass sie weiß, was sie tut. Es ist eine Erdkröte. Sie wird ein Winterquartier finden. Hauptsache, sie passt beim Überqueren der Straße auf (wenn es sein muss).

Auf Manches haben wir Einfluss, aber grade im Umgang mit Tieren und Pflanzen sind uns Grenzen gesetzt. Wir tun was wir können. Trotzdem wird auch in diesem Winter etwas erfrieren. Wir können die Natur nicht kontrollieren. Zum Beispiel diese Erdkröte. Wir hoffen, dass sie überlebt.

Mit Vorbereitungen für die Advents- und Weihnachtszeit haben wir schon begonnen. Am 7. Dezember um 17 Uhr ist bei uns Adventsfenstereröffnung. Wir müssen noch putzen und basteln, Ideen zusammentragen für die Fenstergestaltung und schauen, wer was vorbereiten kann. Auch der Weihnachtsgottesdienst beschäftigt uns bereits. Wir denken über Lieder und Ideen nach. Wer kommen wird, wissen wir nicht. Wir laden alle ein. Wir machen Plakate und schreiben Einladungen. Wir mailen und twittern. Wir hoffen, dass alle gut durch den Winter kommen. Auch dazu wollen wir das Unsrige tun.

„Leben nach historischem Vorbild“ – Neues Ruhr-Wort

Ulrike Beckmann hat uns für das Neue Ruhrwort interviewt. Der Beitrag ist in der Ausgabe 6. Jahrgang, Nummer 43 vom 26. Oktober 2019 erschienen.

Frau Beckmann hat die Stimmung auf unserem Hof sehr gut widergegeben. Der Bericht ist sehr persönlich und erzählt neben unserer Verletzlichkeit im Persönlichen auch unsere Stärken in der Gemeinschaft. Leider muss auch hier die Sorge um den Erhalt unserer Kirche thematisiert werden. Finanziell können wir sie nicht halten, aber sie bedeutet uns und unserer Umgebung viel. Da geht es uns nicht anders als vielen Gläubigen im Bistum Essen.

Artikel in unserer Stadtteilzeitung Hallo Bo!

Ein Journalist unserer noch jungen Stadtteilzeitung HalloBo! hat uns interviewt. Den Artikel können Sie hier lesen:

https://www.ruhrtal-verlag.de/files/Archiv-hb/hallobo-004/#page=6

Auf der Seite des Ruhrtal-Verlages heißt es:

„Hallobo ist ein neues Stadtteilmagazin für den Bochumer Norden. Gerthe, Hiltrop, Bergen, Harpen, Kornharpen und Voede Abzweig: das ist unser Revier. Wir möchten die Geschichten der Menschen erzählen, die dort leben, Informationen und Meinungen transportieren. Das Lebensgefühl der Menschen, die „von hier wech“ sind, ein Stück weit auf Papier bannen. Wir wissen um die Wurzeln und Traditionen, haben den Blick aber nach vorne gerichtet.“

Herausgeber ist Björn Pinno

Wir starten durch

Nachdem wir uns in Bielefeld Haus Neuland mit den anderen Beginenhöfen auf Einladung des Dachverbandes der Beginen getroffen haben, gibt es eine Menge zu berichten und wir haben viele Wünsche und Ideen, die wir umsetzen wollen.

Noch sehen Sie hier nicht so viel.

Aber kommen Sie ruhig im Advent wieder, in der Zeit der zunehmenden Dunkelheit, aber auch der Vorfreude auf Geschenke und …

… etwas Neues, das im Werden ist.

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