Der Herr ist auferstanden.
Wir haben von der Gemeindereferentin unserer Pfarrei Osterkerzen für alle auf dem Hof bekommen und die meisten haben sich ihre Kerzen geholt oder sich einfach gefreut, eine zu bekommen. Wir haben sogar zweimal am Ostersonntag gesungen: Einmal mit dem Flashmob um 10.15 Uhr und einmal um 11.00 Uhr. Jede, wie sie kann und alle miteinander.
Die Sonne schien den ganzen Tag wunderbar, am blauen Himmel erschienen nach und nach Wolken, weiße Wolken, aber es regnete nicht. Hier und da tauchten Ostergaben auf. Man kann nur vermuten, wo die alle herkamen (da sind wohl einige von uns Frauen auf eine ähnliche Idee gekommen). Mancher Schoko-Marienkäfer schmolz im Briefkasten vor sich hin.
Mit vielen anderen Christen folgten wir dem Aufruf, den Ostergruß mit Kreide auf den Hof (auf die Straße, auf den Bürgersteig) zu schreiben.
„Können Sie unter diesen Bedingungen überhaupt Ostern feiern?“ fragen manche erstaunt. Wir sehen auch das unterschiedlich. Wie auch immer ist Ostern ja kein Happyend. Darum dauert die Osterzeit 40 Tage, genau so lange wie die Fastenzeit, und endet mit dem Pfingstfest.
Mut zu Neuem, in welchen Ordnungen auch immer. Es braucht Zuversicht, Krisen aller Art überwinden zu wollen. Und es braucht dazu in österlichem Licht den Segen der Verheißungen Gottes, die größer sind und Kräftigeres bewirken, als es durch alle Ängste und Nöte für möglich gehalten wird.
Bischof Overbeck, Osterpredigt 12. April 2020
Wir sind dankbar für Ermutigungen und gute Nachrichten. Aber natürlich sind wir nicht blauäugig. Wir wissen um die Not der Flüchtlinge und der Obdachlosen und der Kranken und der vielen Menschen, die nun zur Gruppe der Gefährdeten gehören. Wir engagieren uns wo und wie wir können, jede auf ihre Weise und mit ihren Mitteln. Und unterwegs, so hoffen wir, begegnet und Christus, der Auferstandene. Wir erinnern uns an diesem Ostermontag an das Evangelium von den Emmausjüngern und teilen einander in einer Threema-Gruppe Bilder von unseren Auferstehungserfahrungen mit. Wem diese Erfahrung fehlt, kann ruhig an den Erfahrungen der anderen teilnehmen. Wir eilen wie die Frauen, die vom Grab aus nach der Weisung des Engels zu den Jüngern rennen. Nur dass wir nicht rennen. Es sind 2000 Jahre seit Ostern vergangen. Ungefähr. Aber unruhig sind wir schon. Es gibt Vieles, das wir verändern wollen. Die Welt soll eine bessere werden. Es tut gut zu wissen, dass Christus mit uns geht – mit jeder auf ihrem Weg.
Der Herr ist auferstanden!